Treibhausgasemissionen aus dem Flugverkehr

Das Treibhausgasinventar weist die Emissionen aus dem nationalen und internationalen Flugverkehr separat aus. Die Emissionen aus den internationalen Flügen dominieren, das nationale Total berücksichtigt jedoch nur die Emissionen aus den nationalen Flügen. Nicht-CO2-Emissionen erhöhen die Klimawirkung des Flugverkehrs.

Übereinstimmend mit den Richtlinien der UNO-Klimakonvention berücksichtigt das nationale Total die Treibhausgasemissionen aus dem internationalen Flugverkehr nicht. Das nationale Total und damit auch der Sektor Verkehr enthalten damit nur die Emissionen aus den nationalen Flügen, nicht aber aus den internationalen Flügen.

  • Totale Treibhausgasemissionen der Schweiz (ohne internationalen Flug- und Schiffsverkehr und ohne Treibhausgasbilanz der Landnutzung): 40.85 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente (2023);
  • Darin enthaltene Emissionen aus nationalen Flügen: 0.07 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente (2023);
  • Zusätzliche Treibhausgasemissionen aus internationalen Flügen (im Total und im Sektor Verkehr nicht enthalten, da nicht relevant für die Reduktionsziele der Schweiz): 5.05 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente (2023).
Entwicklung der Treibhausgasemissionen aus dem nationalen und internationalen Flugverkehr der Schweiz. Aufgrund der Massnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie sind die Emissionen des Flugverkehrs in den Jahren 2020 und 2021 deutlich zurückgegangen, nahmen danach aber wieder sprunghaft zu.

Gesamte Klimawirkung des Flugverkehrs

Die Klimawirkung des Flugverkehrs wird nach aktuellem Wissen langfristig durch dessen CO2-Emissionen dominiert. Emissionen des Flugverkehrs enthalten neben den Treibhausgasen aber zusätzliche Schadstoffe, die das Klima wärmend oder auch kühlend beeinflussen. Relevant sind insbesondere Stickoxide (NOx), Schwefeldioxid (SO2) und ultrafeine Russpartikel. Die zeitliche Entwicklung dieser Nicht-CO2-Emissionen ist in der nachfolgenden Grafik dargestellt.

Zeitliche Entwicklung von klimawirksamen Nicht-CO2-Emissionen aus dem Flugverkehr der Schweiz (NOx, SO2 und Russpartikel). Berücksichtigt sind ausschliesslich Emissionen ab rund acht Kilometern Flughöhe.

Die CO2-Emissionen des Flugverkehrs und deren Klimawirkung lassen sich direkt aus dem Treibstoffverbrauch berechnen. Anders verhält es sich bei der Klimawirkung der Nicht-CO2-Emissionen. Diese ist abhängig von der Menge der Emissionen (und damit auch der Flugbewegungen) sowie von zahlreichen weiteren Faktoren wie der Flugzeugflotte (Technologie), der Flugoperation (z.B. Flughöhe und Geschwindigkeit), den Umgebungsbedingungen (Temperatur, relative Feuchtigkeit, Hintergrundkonzentration der Schadstoffe) oder dem Betrachtungszeitraum (Stunden, Tage, Jahre). Die Berechnung der Klimawirkung von Nicht-CO2-Emissionen des Flugverkehrs ist damit äusserst komplex und mit grossen Unsicherheiten behaftet. Eine umfassende Zusammenstellung des aktuellen Wissens und der aktuellen Wissenslücken findet sich in der folgenden Publikation:

Gesamte Klimawirkung des Flugverkehrs der Schweiz unter Berücksichtigung der CO2- und der Nicht-CO2-Emissionen zusammen (blaue Linie, beste Schätzung) im Vergleich zu den CO2-Emissionen alleine (graue Linie). Zusammen mit der besten Schätzung ist auch die Bandbreite (5 bis 95 Prozent Vertrauensintervall) gemäss der oben zitierten Studie (Lee et al., 2023) dargestellt. Ab 2020 erfolgt die Berechnung der Klimawirkung gekoppelt an die oben gezeigten Emissionen von NOx und Russpartikeln, davor gekoppelt an die CO2-Emissionen.

Gemäss dem sechsten Sachstandsbericht des IPCC beträgt die heutige gesamte Klimawirkung bisheriger Emissionen des globalen Flugverkehrs ungefähr das Dreifache der CO2-Emissionen, die beim Verbrennen der Flugtreibstoffe entstehen (IPCC AR6 WGI, Kapitel 6). Aufgrund der Unsicherheiten und weil einige Prozesse noch nicht quantifiziert sind, ist eine vertiefte Analyse notwendig, sobald es um die Ausgestaltung von Massnahmen zur Reduzierung der Klimawirkung von Nicht-CO2-Emissionen im Flugverkehr geht. Einzelne Massnahmen könnten nur begrenzte oder gar nachteilige Auswirkungen haben. Zudem sind die Auswirkungen der Nicht-CO2-Emissionen des Flugverkehrs auf das Klima im Gegensatz zu den Auswirkungen von CO2-Emissionen, die Jahrtausende andauern, von vergleichsweise kürzerer Dauer. Deshalb hat die Reduzierung der CO2-Emissionen aus fossilen Treibstoffen weiterhin oberste Priorität.

Weiterführende Informationen

Dokumente

Die Auswirkungen der Flugverkehrsemissionen auf das Klima (PDF, 2 MB, 20.08.2021)Faktenblatt über die Klimawirkung der Flugverkehrsemissionen und deren Bewertung (Akademien der Naturwissenschaften Schweiz, mit Unterstützung des BAFU).

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Letzte Änderung 15.04.2025

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